Generationenrente – Der grandiose Plan des Herrn Friedrich Merz

Generationenrente
Pecunia non olet

Oder: Das Märchen “Die Generationenrente” in zwei Kapiteln – frei nach Friedrich Merz

Kapitel 1 des Plans “Generationenrente für Alle”

Neben den Berichterstattungen anderer Medien beschreibt Herr Friedrich Merz (Ex-Lobbyist und mit einem derzeitigen Vermögen von ca. Euro 12 Mio ausgestattet) z.B. hier:

https://www.n-tv.de/politik/Merz-erklaert-die-Generationenrente-article22637150.html

seinen genialen Plan für die Generationenrente der Zukunft.
Der Staat soll jedem Bürger von seiner Geburt bis zum 18. Geburtstag jeden Monat Euro 50.– auf ein Anlagekonto überweisen.
Dieses Geld soll sich dann auf wundersame Weise bis zum Renteneintrittsalter – also mit 68 Jahren – und ohne jedwede weitere Einzahlungen auf Euro 200.000,– vermehren.

Äh… Herr Merz, wie soll das bitte funktionieren?

Die Fakten

Ich rechne mit Excel zwei einfache Zinseszins-Rechnungen mit den aktuellen Rahmenbedingungen:
1. 18 Jahre Euro 50,– pro Monat ergibt bei derzeit 0% Zinsertrag, aber 2% Inflation Euro 10584,–
2. Diese Euro 10584,– auf weitere 50 Jahre bei weiterhin 0% Zinsertrag, 2% Inflation und ohne weitere Einzahlungen ergeben nach 68 Jahren gerade noch Euro 3854,– inflationsbereinigte Kaufkraft.
Davon kann ein Rentner bei einem Bedarf von Euro 1500,– Kaufkraft pro Monat also gerade mal 2,6 Monate leben.
Und in dieser Rechnung sind die Verwaltungskosten (siehe weiter unten im Text) sowie die Negativ-Zinsen (durchschnittlich -0,5%) noch ganz aussen vor!

Wunschdenken

Diese tolle Rechnung des Herrn Merz würde – abgesehen von anderen gravierenden Unwägbarkeiten – primär nur aufgehen, wenn der Ertrag plötzlich auf mindestens 6% ansteigen würde, dauerhaft 0% Inflation wäre, keinerlei Verwaltungskosten anfallen, der Negativ-Zins gestrichen und sich dies alles die nächsten 68 Jahre auch auf mindestens diesem Level halten würde.

Dann hiesse die Rechnung tatsächlich:
1. 18 Jahre Euro 50,– pro Monat wären dann Euro 11448,–
2. Diese zu gleichen Konditionen auf weitere 50 Jahre angelegt, würden die versprochenen Euro 200.000,– ergeben.

Nur sind das dann in 68 Jahren leider in der echten Welt bei Weitem keine Euro 200.000,– Kaufkraft mehr – denn u.a. die Realität der Inflation lässt sich nicht einfach wegversprechen.

Können diese Träume also aufgehen – sowohl die 6% Ertrag, die 0% Inflation, wie auch die Annahme, dass weder Verwaltungskosten noch Negativ-Zinsen auflaufen?
Oder sind dies alles nur gehaltlose Phantasien des Herrn Merz?
Erfolgte dieser Vorschlag des Herrn Merz aufgrund eines Unvermögens solche Kalkulationen durchführen zu können – oder etwa sogar aus geplanter eiskalter Berechnung?

Die Realität

Dank der total verfehlten Weltpolitik unter der Knute der Wirtschaft werden wir aber generell noch sehr lange keine positive Zinssätze für Guthaben erleben und wohl nie wieder einen garantierten und sicheren, aber von Herrn Merz als Rechengrundlage herangezogenen Ertrag in Höhe von 6% jährlich.

Es sei denn mit hochspekulativen Anlageformen – welche zugleich aber auch immer das elementare Risiko eines Totalverlustes beinhalten.
Jeder weiss, dass bei Anlagen immer gilt: Je höher der angestrebte Ertrag, umso höher das Risiko, alles zu verlieren.

Und damit sind derartige Anlagen sicher nichts, für all die Menschen, die sich ihre Rentenrücklagen vom Mund absparen müssen. So können also ca. 80% der Bürger deren – wenn überhaupt vorhandene – magere Rücklagen eben nicht auf diese Weise verspielen und sind auf Gedeih und Verderb von der Zins- und der Inflationsentwicklung abhängig!
Um eine inflations- und negativzinsbereinigte Kaufkraft in der versprochenen Höhe von Euro 200.000,– zu erreichen, ist ein Netto-Ertrag von 8,5% jährlich erforderlich. Hier bewegen wir uns aber bereits in höchstspekulativen und -riskanten Bereichen, welche sicherlich nicht erzielbar sind – zumal nicht über eine Laufzeit von 68 Jahren!

Warum existiert die aktuelle Situation mit dem Null- und Negativzins?
Weil die Wirtschaft so kostengünstig an Kredite kommen kann und die Staaten sich billiges Geld leihen können.
Und da ansonsten der Schuldenturm mit unabsehbaren Folgen über Europa zusammenbrechen würde.

Während aber gleichzeitig Otto Normalsparer durch stetes Inflations-Abschmelzen und tatsächlicher Negativ-Zinsen auf seine Sparanlagen die Zeche bezahlt und diesem am Ende seines Arbeitslebens nichts mehr bleibt.

Die EU und die LZB sorgen darüber hinaus durch hemmungsloses Gelddrucken für eine konstante Abwertung und Vernichtung der Kaufkraft.

Der Vorschlag des Herrn Merz für die Generationenrente ist m.E. daher nur als Augenwischerei und Vertuschung der Vergehen und des Totalversagens der Regierungen anzusehen.
Aus dieser Prognose wird unter Einbeziehung fundierter und nachvollzierbarer Fakten eine Seifenblase, welche leider nicht mehr ist, als platzendes Seifenwasser ohne Wert.

Was Herr Merz wohl damit erreichen will?
Seine Beweggründe bleiben offen, warum er sich in einem – für ihn und seine bisherige Vita – derart sach- und fachfremden Gebiet bewegen will und die Rentenstruktur zu ändern versucht.
Grosszügigkeit, soziales Engagement oder Empathie für die Situation künftiger Rentner wird es wohl eher nicht sein.
Steckt dann vielleicht etwa doch ein latentes Etwas dahinter?
Etwas, das man fast überhört hat?

Das Ziel – was steckt hinter der “Grosszügigkeit” des Herrn Merz?

Warum versucht Herr Merz also, eine solche Rechnung dem Volk schmackhaft zu machen, welche garantiert nicht aufgehen kann?
Ein kleiner Satzfetzen – kaum mehr als ein Wort – in der Erklärung des Herrn Merz lässt aufhorchen.
Kann dieses kleine Wort vielleicht aufschlüsseln, was wirklich dahintersteckt.
Das Geld, welches der Staat für seine Bürger investieren soll, sollen dann nämlich – so Friedrich Merz unverfängliche Definition – sogenannte “Profis” verwalten.
Meint er damit etwa seine guten Freunde von Blackrock?
Wurde Herr Merz vielleicht sogar explizit nur für die Wegbereitung dieses Plans von Blackrock zurück in die Politik geschickt?
Dieser Verdacht liegt so nahe, dass er mir bereits auf den Füssen brennt.
Nachtigall, ick hör Dir trapsen…

Wir erinnern uns…

Die Riester-Rente wurde ja auch von “Profis” verwaltet – die sich allerdings einen derart grossen Happen davon abbissen, dass dem Riester-Sparer eigentlich nur Verluste blieben – und die Riester-Rente daher mittelbar vor dem Exitus steht.
Während die Riester-“Profi”-Verwalter dabei aber sackweise Kohle scheffelten.

Gedanklich drängen sich dem gewissenhaften und mitdenkenden Leser gewisse nicht zu übersehende Parallelen auf…
Geht es also Herrn Merz etwa nur darum – um die Riesengewinne für die “Profis”, die dieses Geld verwalten?

Um welche Summen geht es bei der Generationenrente?

In Deutschland werden pro Jahr ca. 750.000 Kinder geboren. Wenn der Staat für jedes dieser Kinder 18 Jahre lang Euro 50,– pro Monat, also insgesamt Euro 10.800,– zahlt, haben die Verwalter Zugriff auf Euro 8.1Mrd pro Jahr.
Greifen diese “Profis” sich die nächsten 68 Jahre (also bis der Schwindel spätestens auffliegt) wie bei der Riester-Rente bis zu 38% davon ab, können sie damit bis zu Euro 209.304.000.000,– als Gewinn aus dem geplanten Renten-System verbuchen.
Für alle, die mit sovielen Nullen Leseprobleme haben, das sind über 209,3 Mrd Euro.
Wahrlich keine Peanuts…
Der kleine Mann ist für Herrn Merz also vielleicht nur Mittel zum Zweck – dem, selbst noch reicher zu werden.
Denn der Gedanke lässt sich nicht verdrängen, dass es hierbei ausschliesslich nur um die Privatisierung dieser staatlichen Rentenfinanzierung geht.
Ergo um die Verschiebung der daraus erzielten Einahmen aus den sog. “Verwaltungskosten” an die “Profis”.
Wie inzwischen üblich, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren – eben das moderne Deutschland von heute.

Wie ich im folgenden Text aufführen und belege, hat der künftige Rentner nichts, aber auch gar nichts davon.

Wieviel Kaufkraft blieben tatsächlich von den Euro 200.000 für den Rentner übrig?

Wieviel Kaufkraft werden die versprochenen Euro 200.000,– dann zum Fälligkeitsdatum nach 68 Jahren noch haben? Schliesslich sind dafür 68 Jahre lang 6% Ertrag pro Jahr erforderlich , sowie dauerhaft 0% Inflation. Oder wahlweise auch 8% Ertrag pro Jahr bei 2% Inflation.
Dazu abzüglich der – sicher mehr als üppigen – Aufwandsentschädigungen an die “Profi”-Verwalter.
Bei knappen 70 Jahren Inflation muss doch auch einmal die dann tatsächlich noch verbleibende reelle Kaufkraft am Ende dieser Anlage berechnet und benannt werden.

Man braucht nur zurück zu blicken, was von der Kaufkraft einer D-Mark im Jahr 1953 heute noch übrig geblieben ist – diese Mark von damals entspricht einer heutige Kaufkraft von etwa 30 Pfennigen bzw. 15€Ct.

1. Provisionen, Verwaltungskosten u.a. Schmälerungsfaktoren…

Rechnen wir also mal einfach damit, dass die “Profi”-Verwalter über die Laufzeit bis zu 38% des Geldes einsacken – ganz so, wie bei der Riester-Rente geschehen.
So bleiben von den Euro 200.000,– im besten Fall Euro 130.741,82 nach Abzug der Verwaltungskosten.

2. Sowie die unvermeidbare Inflation…

In 68 Jahren zu je 2% Kaufkraftverlust durch Inflation verbleiben von diesen Euro 130.741,– aber tatsächlich nur noch Euro 49.489,– echter Kaufkraft übrig.

3. Ergeben am Ende…

Nach diesen 68 Jahren wird dieses Geld also bei nur Euro 1.500,– Kaufkraftbedarf pro Monat gerade noch für die Finanzierung von 33 Monaten Altersruhezeit ausreichen. Das sind knapp 3 Jahre.
Und dies aber nur unter der optimistischen – aber leider absolut unrealistischen Prämisse des Herrn Merz, dass der Ertrag ab sofort auf 6% springt und sich die nächsten 70 Jahre auch bei 6% p.A. hält.
Die Inflation darf dazu natürlich über diesen ganzen Zeitraum durchschnittliche 2% p.A. nicht übersteigen und der Negativ-Zins muss ohnehin entfallen.

So ein Plan verkauft sich nun mal besser bzw. überhaupt nur, wenn man die Zahlen etwas zurechtbiegt, beschönigt und wesentliche Fakten auslässt – wie durch Herrn Merz eindrücklich belegt wurde…

Was dabei anzunehmen ist… Die riesigen Verwaltungskosten, welche die “Profis” des Herrn Merz abschöpfen, werden natürlich die kommenden Jahre fortlaufend und stets an die Inflation angepasst von den staatlichen Einlagen entnommen – also ohne den immensen Kaufkraftverlust, welchen die Rentner in spe über die Laufzeit von 68 Jahren erfahren werden.

Eine andere traurige Realität

Nach den heutigen gültigen Zahlen mit 0% Zins, 2% Inflation, 38% Verwaltungskosten und 18 Jahre lang monatlich Euro 50,– vom Staat blieben dem künftigen Rentner davon zu seinem 68. Geburtstag aber gerade mal eine Kaufkraft von insgesamt Euro 2400,– von all dem einbezahlten Geld.
Und hier sind die Negativ-Zinsen noch nicht einmal abgezogen.
Das entspricht einer monatlichen Rente von Euro 9,05 von seinem 68. bis 90. Lebensjahr.
Immerhin kann er dann davon bei einem Kaufkraftbedarf von Euro 1500,– sogar 1,6 Monate leben, so er vertraglich dieses “viele” versprochene Geld überhaupt auf einmal “auf den Kopf hauen” darf…

Diese Zahl ist erschreckend, ich weiss. Aber sie stimmt! Das kann jeder überprüfen:

Meine Excel-Berechnung: Generationenrente

Ich habe hierfür auf meinem Server als Proof für meine Kalkulationen für den Leser ein stark vereinfachtes (Quick’n Dirty) Excel-Sheet “Generationenrente.xls” *) (ohne VBS-Makros und garantiert virenfrei) zum Download hinterlegt.
Diese einfache Tabelle reicht mehr als genug aus, den grandiosen Vorschlag des Herrn Merz als klare Milchmädchenrechnung bzw. m.E. sogar als bewusste Täuschung zu überführen.

Dieses Sheet können Sie sich, um meine Zahlen zu verifizieren – gerne herunterladen und etwas mit den Zahlen jonglieren.
Damit können Sie problemlos nachrechnen, was Ihnen unter verschiedenen Grund-Konstellationen nach 68 Jahren noch an Kaufkraftübrig bleiben wird.

Setzen Sie sich aber dazu besser hin – es wird Sie wahrscheinlich schockieren.
Aber ich verspreche Ihnen, es wird für Sie garantiert erleuchtend sein, damit verschiedene Szenarien durchzurechnen.

*)In den rot markierten Feldern im hellgrauen Block (links unten) dieses Sheets können Sie frei wählbare Eingaben für die Variablen vornehmen und somit verschiedene Szenarien durchspielen:
– (B19) – Monatliche Einzahlungen bis zum 18. Lebensjahr in Euro
– (B22) – Monatliche Einzahlungen vom 19. bis zum 68. Lebensjahr in Euro
– (B25) – Jährlich zu addierender (Zins)ertrag in Prozent
– (B28) – Jährlich zu subtrahierende Inflation in Prozent – zu dieser Angabe können bei Bedarf die anfallenden Negativ-Zinsen (durchschnittlich 0,5%) p.A. aufaddiert werden
– (B31) – Einmalig zu subtrahierende Verwaltungskosten in Prozent

(B34) – Kaufkraftbedarf pro Monat in Euro

WICHTIG! Damit Sie auch meine darin hinterlegten und bewusst einfach gehaltene Formeln verifizieren können, hat dieses Sheet absichtlich keinen Blattschutz. Ändern Sie daher bitte keine anderen Zelleninhalte als die hier angegebenen, um die fehlerfreie Funktion der Tabelle zu gewährleisten!

Generationenrente.xls

Mit den Zahlen des Herrn Merz gerechnet

Um nach 68 Jahren bei unrealistischen 6% Ertrag, seinen offensichtlich kalkulierten 0% Verwaltungskosten und ohne Strafzinsen tatsächlich über eine inflationsbereinigte (2% p.A.) Kaufkraft in Höhe von Euro 200.000,– verfügen zu können, müsste der Staat aber jedem Kind 18 Jahre lang monatlich Euro 125,– auf sein Sparbuch einzahlen und der Verwalter müsste diese Anlage kostenlos verwalten (diesen Fakt können Sie mit meinem Sheet ebenfalls nachprüfen).

Um auf eine Monatsrente vom 68. – 90. Lebensjahr zu kommen, welche dann auch einer Kaufkraft (mit Abdeckung 2% jährlicher Inflation) von Euro 1500,– pro Monat entspricht, müsste bei gleicher irrealer Prämisse (6% Ertrag und 0% Verwaltungskosten, 0% Negativ-Zins) die Einzahlung vom ersten Lebensmonat bis zum 18. Lebensjahr bereits Euro 248,– betragen. Und der Verwalter müsste auch diese Anlage kostenfrei managen.

Warum ich hier keine weitere Beiträge vom 18. – 68. Lebensjahr in meine Rechnung einbeziehe, ist der Tatsache geschuldet, dass Herr Merz schliesslich und ausdrücklich eine “Rente für Jeden” ankündigte, welche ohne eigene Einzahlungen beim Renteneintritt viel Geld verspricht. Also hat er damit doch wohl auch die Menschen angesprochen, die in der Zeit ihres Erwerbslebens nichts oder nicht viel für den Ruhestand auf die Seite bringen können. Kleinselbstständige, Niedriglohn-Beschäftigte, Sozialgeld-Bezieher, Arbeitsunfähige usw.

Mit realen Zahlen gerechnet

Nach den aktuellen Fakten (0% Zins, 2% Inflation, 0.5% Negativ-Zins, 38% Verwaltungskosten für die “Profis” des Herrn Merz) muss der zukünftige Rentner aber zusätzlich zu den 18 Jahre lang vom Staat finanzierten Euro 50,– von seinem 18. bis 68. Lebensjahr 50 Jahre lang durchgehend pro Monat volle Euro 1845,– pro Monat in dieses System einzahlen, um damit von seinem 68. bis 90. Lebensjahr (22 Jahre lang) eine reale Kaufkraft in Höhe von Euro 1500,– pro Monat zu erreichen.
Welcher Arbeiter oder Angestellte schafft das? Selbst bei einer ununterbrochenen Erwerbsbiographie ist dies für 90% der in Deutschland lebenden Menschen ein utopisches Ziel.

Ebenso unmöglich erreichbar ist das Ziel, wenn bei 18 Jahre lang monatlichen Euro 50,– und 2% Inflation sowie 0,5% Negativ-Zins und den gegebenen 38% Verwaltungskosten ein dauerhafter Erlös von 10,83% p.A. erzielbar sein müsste, um damit ohne weitere Einzahlungen während des Erwerbslebens auf eine Kaufkraft von Euro 1500,– vom 68. – 90. Lebensjahr zu kommen.

Weitere aufschlussreiche Rechnungen unter Zuhilfenahme meines Sheets

Der zukünftige Rentner müsste vom Tag seiner Geburt an Euro 1220,– pro Monat bis zu seinem 68. Geburtstag zu 1% Prozent Zins selbst (ohne die “Profi”-Verwalter) anlegen, um damit die anvisierte inflationsbereinigte Kaufkraft von Euro 1500,– pro Monat von seinem 68. bis 90. Lebensjahr zu erreichen.

Bei den seit langem bestehenden 0% Zins müsste die Person allerdings 68 Jahre lang bereits Euro 1580,– pro Monat investieren, um nach seinem Arbeitsleben über die inflationsbereinigten Euro 1500,– pro Monat verfügen zu können.
Das schafft aber leider auch kein “normaler” Mensch.

Eben das ist es, was 90% unserer künftigen Rentner in die sichere Altersarmut führen wird – der fehlende Guthaben-Zins in Verbindung mit der Inflation und dem Negativ-Zins!
Mein Sheet zeigt dies klar auf.

Dies hat der Möchtegern-Zukünftiger-Finanzminister Herr Merz bei seiner Generationenrente – abgesehen von seiner Phantasie-6%-Zins-Rechnung – doch glatt “vergessen”, mitzuteilen.
Wenn es an die Auszahlung in 70 Jahren geht, wird durch Prämien, Verwaltungskosten, geringerer Zinsertrag als erwartet, aber auch durch die reine und natürliche Inflation, diese auszuzahlende Rente nicht mehr viel wert sein. Natürlich wird dieses Ergebnis für die Verantwortlichen dann “vollkommend überraschend” kommen – das konnte dann ja schliesslich nicht vorhergesehen werden…

Sollten es diese Web-Info-Seiten aber in irgendeinem Archiv schaffen, bis in das Jahr 2090 zu existieren, dann kann der künftige Leser die Berechnungen dieser Seite den dann aktiven verantwortlichen Politikern unter die Nase reiben. Wie üblich, dann solchen Politikern, welche die eigentliche Verantwortung dann natürlich auf ihre Vorgänger schieben, ihre Hände in Unschuld waschen werden und von den grandiosen Verfehlungen ihrer Vorgänger nichts wissen wollen.
Aber mehr wird der künftige Leser leider nicht davon haben – die Euro 209 Mrd. aus dem Staatssackerl für die Generationenrente sind dann weg – verpufft für die “Profi”-Verwaltung.
Und der Rentner von Morgen hat rein gar nichts davon.

Kapitel 2 des Plans “Generationenrente für Alle”

Doch damit nicht genug…

Denn dafür wird Herr Merz m. E. sehr wahrscheinlich gleich nach der Einführung dieser Generationenrente im nächsten Spielzug seines Plans die Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung auf Null abschmelzen lassen.
Wenn der Staat schon so grosszügig einspringt, ist dies ja schon fast eine Selbstverständlichkeit, dafür die Arbeitgeber zu entlasten.
Wetten dass Herr Merz eben dies mit Unterstützung der Arbeitgeber einfordern wird…

Denn das würde dann mit anzunehmender Sicherheit auch der Arbeitgeberverband – natürlich wohlwollend unterstützt von der Politik – sofort verlangen.
Im Gegenzug für dieses staatliche Wohltat der Generationenrente wird dann künftig eben die Beitragsverteilung zu Ungunsten der Arbeitnehmer zu 100% auf diese verschoben.
Es wird also in einer radikalen Umverlagerung der Rentenbeitragszahlungen aus der paritätischen Aufteilung der Finanzierung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hin zum absoluten Nachteil der Arbeitnehmer resultieren.

Für dieses generöse “Geschenk des Staates” muss der Arbeiter dann “nur” sein gesamtes Erwerbsleben lang seine Rentenbeiträge komplett selbst finanzieren – und erhält im Gegenzug dafür aber schliesslich auch die “grosse” staatliche Rentenausschüttung.

Und die Arbeitnehmer werden – aus Unwissenheit oder ungerechtfertigtem Vertrauen in die Politik – auch diese “Reform” schlucken – sollen sie ja stattdessen im Ruhestand viel Geld bekommen. So hat es schliesslich Herr Merz auch versprochen…
Und keiner wird dieses Versprechen nachrechnen – bis es zu spät ist.

Diese “Modernisierung” resultiert dann in einer Rente, von welcher der Rentner in spe im allergünstigsten Fall aber gerade mal knappe 3 Jahre leben kann.
Allerdings weiss dies noch niemand – und das Volk wird es auch erst 68 Jahre nach der Einführung der Generationenrente erfahren.
Dann, wenn es viel zu spät ist.
Also erst zu einem Zeitpunkt, wenn alle dafür verantwortlichen Politiker und Verwalter, die sich mit diesem Geschäft die Taschen vollgestopft haben, längst unter dem Boden und verrottet sind und nicht mehr zur Haftung gezogen werden können.

Wahrlich ein ein tolles Angebot.
Allerdings nur für o.g. Verwaltungs-“Profis”, die Arbeitgeber und ggf. die Politiker, die man ggf. mit kleinen Zuwendungen für diese Idee “begeistern” kann, muss und wird.

Wer plant so etwas

Ist es vielleicht möglich, dass sich Her Merz als Lobbyist der Geldmacht für keine noch so unsoziale Niedertracht zu schade ist?
Kann man von Menschen vom Schlag und mit der Vorgeschichte solcher Politiker etwas anderes erwarten als eine derartige Umschichtung des Volksvermögens an sich und Seinesgleichen?

Schlimm ist m. E. allerdings, dass Herr Merz diesen Plan ausgerechnet auch noch als soziale staatliche Wohltat zu verkaufen sucht.
Noch schlimmer aber… dass keiner diesen Plan durchschaut. Was übrigens mein Vertrauen in die Intelligenz des Volks stark erschüttert.

Versäumte Verifikation des Ergebnisses der Generationenrente

Nur schade, dass keiner offen solchen Phantastereien widerspricht.
Kein Journalist hat bislang nachgefragt oder diese Rechnung des Herrn Merz verifiziert und – wie hier – auf Plausibilität geprüft.

An dieser Stelle daher erneut meine eindringliche Bitte an alle Leser:
Rechne Sie die genannten Zahlen jeder Nachricht nach, prüfen die angeblichen Fakten gegen und verschaffen sich selbst einen tatsächlichen Überblick.
Glauben Sie nicht unbesehen, was Ihnen alles schönes erzählt wird.
Denn was zu schön ist, um wahr zu sein, ist eben auch nicht wahr!
Wir werden nur noch vera…lbert, verraten und verkauft.
Wer leichtgläubig das glaubt, was halbseidene Politiker versprechen, schaufelt sein eigenes Grab.
Und wehren Sie sich, indem Sie Veröffentlichungen, die Fragen am System aufwerfen – wie z.B. die in meinem Blog – mit Ihren Mitmenschen teilen.
Sprechen Sie mit Ihren Bekannten, Ihrer Familie und Ihren Freunden darüber und informieren diese, wohin die Reise gehen wird, wenn wir nicht alle zusammen etwas gegen die Macht des Geldes und der Reichen unternehmen.
Die Geldmächtigen wollen nur eines – ihren eigenen Wohlstand vermehren, immer schneller, immer mehr.
Und das Volk lässt man dafür eiskalt ausbluten.

Empathie oder eiskalte Berechnung – der Unterschied…

Israel und die Corona-Vakzine

Was hat Israel mit den Ferengi (Star Trek) gemeinsam?

Ich bin heute auf einen sehr interessanten Artikel gestossen, der im ORF zu lesen ist:
https://orf.at/stories/3217936/

Worüber in Deutschland geschwiegen wird

Wenn die Aussage des Artikels stimmt, ist es wahrlich kein Wunder, dass unsere ach so freie Presse in Deutschland kein Wort darüber verliert.
Denn alles, was Israel und seine Politik in ein fragwürdiges Licht rückt oder auch nur den Hauch von Kritik verspüren lässt, wird in der deutschen Presse ja tunlichst vermieden.
Egal, wie wahr und berechtigt die Vorwürfe sein mögen – wer seinen Redaktions- oder Schreiberlingsposten behalten will, der schweigt – bzw. hat zu schweigen.
Also werden solche Artikel in unserem Land – wie auch bei vielen andere Themen – unterdrückt.
Schliesslich darf nichts publiziert werden, was Vorurteile gegen Minderheiten schüren könnte.
Dass hierbei die Wahrheit und das Recht auf freie Meinungsbildung auf der Strecke bleiben kennen wir ja zur Genüge.

Nur gut, dass wir in unseren Nachbarländern noch eine wirklich freie Presse haben und uns dort über derartiges Geschehen informieren können.

Der Grund dafür

Ein solches Verhalten von Israel wie es in dem oben verlinkten Artikel beschrieben wird lässt sich einfach nicht mit höflichen Worten beschreiben.
Und schon gar nicht ist es – nicht einmal mit der gewohnten israelfreundlichen Umdeutung – als moralische und humane Geste im Sinne der Völkerverständigung und -Aussöhnung der israelischen Regierung zu deklarieren.

Leider hat der erste grosse Nagus der Ferengi absolut recht:

Erwerbsregel 28:
Moral wird von dem definiert, der an der Macht ist

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Die uns immer und ewig anhaftende Erbschuld sorgt daher dafür, dass Berichterstattungen, welche Israels Handeln sachlich und kritisch beleuchten, in Deutschland konsequent unterdrückt werden…

Die Aussage des Artikels

Da bietet Israel also dem palästinensischen Volk die sofortige Lieferung einer Million Impfdosen von Biontech an.
Nach den Besatzungsstatuten trägt Israel ohnehin für die – nach wie vor zu Unrecht von Israel annektierten Palästinensergebiete – auch die volle humanitäre Verantwortung.

Eigentlich wäre es dennoch eine richtig nette – wenn auch längst überfällige – Geste von Israel.
Wenn das alles wäre…

Der erste Pferdefuss – wie bei so vielen Geschäften…

Allerdings lauert auch hier mindestens ein Haken – die Impfdosen, um welche es hier geht, werden in Kürze (Ende Juli) deren Haltbarkeitsdatum überschritten haben und dürfen dann nicht mehr verwendet werden.
Aber solche Einschränkungen stehen ja ohnehin immer nur im Kleingedruckten.

Erwerbsregel 253:
Ein Vertrag ohne Kleingedrucktes ist das Werk eines Idioten

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Mit Wissen der Israelischen Regierung

Man darf durchaus voraussetzen, dass die israelische Regierung sehr wohl weiss, dass die unter der Annexion Israels zum grössten Teil in Armut lebenden Palästinenser gar keine Chance hätten, diesen Wirkstoff rechtzeitig zu verwenden. Dieser Wirkstoff muss schliesslich durchgehend auf -40°C gekühlt bleiben.
Solange, bis die Million Impfdosen in der kurzen noch verbleibenden Haltbarkeitszeit in die Arme von 1Mio Palästinensern geimpft werden könnte.
Dazu fehlt aber – auch dank der gezielten israelischen Vernichtung von urbanen Systemen und Infrastrukturen in Palästina – wohl alles, was hierfür vonnöten wäre.
Also einfach alles – vom technischen Equipment bis zu den Strukturen zur Verteilung.
Diese Tatsache ist garantiert auch der israelischen Regierung bekannt, dass 70-90% dieser “grosszügigen” Vakzinlieferung auch bei grösstem Engagement der Palästinenser, bis zu seinem Verfallsdatum überhaupt nicht verbraucht werden könnte.
Bzw. dass die erforderliche Kühlkette nicht einzuhalten wäre, um damit in der kurzen verbleibenden Zeit 1Mio Palästinenser impfen zu können.

Der zweite Haken – oder darf man “Unverschämtheit” dazu sagen?

Das wirklich Ungeheuerliche an diesem israelischen Vorschlag ist aber, dass Palästina für diese Lieferung von Israel zugleich auf seine für September verbindlich bei Biontech/Pfizer bestellte Lieferung von 1Mio Dosen verzichten soll und diese dann im Gegenzug selbstverständlich an Israel zu übereignen hätte.
Also sollen die Palästinenser auf bestellte und frisch hergestellte Vakzine mit maximaler Haltbarkeit verzichten, nur um sofort fast abgelaufene Impfstoffe zu bekommen.

Erwerbsregel 55:
Verkaufe immer mit dem höchstmöglichen Profit

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Nachhilfe in Wirtschaftskunde

Auf gut deutsch, Palästina soll von Israel 1 Mio Biontech-Impstoffe bekommen.
Allerdings Vakzine, die fast abgelaufen sind und wohl mit ziemlicher Sicherheit nicht mal im gut organisierten Israel rechtzeitig vor Ablauf verimpft werden könnten.
Wir haben ja gesehen, wie lange es sogar in relativ gut strukturierten Deutschland dauerte, bis die erste Million Impfungen erfolgt waren.
Also sprechen wir faktisch von, für die Israelis derzeit unbrauchbaren Vakzin-Überschüssen, welche seitens Israel wohl bald teuer entsorgt werden müssen.
Es geht also real um künftigen Sondermüll, welche Israel “grosszügigerweise” bereit ist, zu tauschen.
Und zwar Eins zu Eins, versteht sich.

Erwerbsregel 13:
Alles, das wert ist getan zu werden, ist auch wert für Geld getan zu werden

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Im Gegenzug für diesen Müll in spe sollen die Palästinenser also gefälligst deren für September ’21 von Biontech/Pfizer verbindlich zugesagte Lieferung einer Mio. Dosen dann an Israel umleiten lassen.
Also einen Wirkstoff, der dann mit voller Haltbarkeitszeit ausgeliefert und frisch produziert wird. Und der darüberhinaus auch sehr wahrscheinlich an die aktuellsten Corona-Viren Delta-Mutationen angepasst ist.

Dies natürlich auch passend zu dem Zeitpunkt, wenn in Israel im Herbst der dritte Impfdurchlauf startet und Israel wieder grossen Bedarf an Impfdosen haben wird.

Nachhilfe in Mitmenschlichkeit

Man braucht wirklich kein moralisch überheblicher Mensch zu sein, um hierin einiges zu erkennen.
Unter Anderem, warum den Israelis von vielen Menschen oft der Ruf von totaler Habgier und absolutem Geiz nachgesagt wird und damit vielleicht sogar auch, warum kaum ein Land der Erde die jüdischen Überlebenden des Holocaust nach dem WK II aufnehmen wollte.

Denn soetwas ist Geschachere der untersten Stufe, was Israel hier vorschlägt und eines humanen Staates und humaner Menschen absolut nicht würdig!
Würde Russland gegenüber einem anderen Staat mit einem derartigen Vorschlag kommen, wäre die ganze demokratische Welt im Aufruhr – mit Sicherheit!

Es bestätigt aber den Ruf, welchen sich Israelis auf der ganzen Welt erarbeitet haben.

Erwerbsregel 166:
Verschenke nicht, was verkauft werden kann

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Würde Israel aber stattdessen den Palästinensern diese Dosen bedingungslos und ohne Gegenleistung abtreten, hätte Israel meine wirkliche Achtung!

Erwerbsregel 127:
Auf Dankbarkeit kann Großzügigkeit folgen

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Und damit würde Israel wohl auch ausnahmsweise zur Befriedung der Situation zwischen Israel und den Palästinensern beitragen.
Denn wer dankbar ist, denkt sicher nicht an Krieg mit dem Geber…

Aber so langsam denke ich, dass Israel Frieden mit den Palästinensern gar nicht auf seiner Agenda hat.
Denn nur bei fortdauernden Grabenkämpfen zwischen Israel und den Palästinensern kann Israel in bewährter Salami-Taktik immer weitere palästinensische Gebiete stehlen.
Während die Welt dabei geduldig wegschaut.

Ich habe sicher nichts gegen Israel noch gegen seine Einwohner – aber genauso wenig habe ich etwas gegen die Palästinenser.
Wir sind schliesslich alle Homo Sapiens – Einer wie der Andere.
Nur, dass Israel überhaupt den Palästinensern einen derartig fiesen und einfach nur gierigen Deal vorschlägt, das geht selbst mir über die Hutschnur.
Das Bild, welches sich dem neutralen Betrachter aufdrängt, wird immer klarer…

Aus Müll Werte zu schaffen – das mag neoliberale Wirtschaft sein.
Aber unter humanem emphatischen Handeln unter den Vorzeichen echter Nächstenliebe verstehe ich etwas ganz anderes!

Die israelische Regierung hätte sich besser an die Erwerbsregel 285 der Ferengi erinnern sollen:

Erwerbsregel 285:
Keine gute Tat bleibt ungestraft.

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Mit einer uneigennützigen Schenkung der Vakzine an die Palästinenser hätte sich Israel der Welt gegenüber ausnahmsweise mal als wirklich mitfühlend gegenüber seinen arabischen Nachbarn und dem von ihm fortwährend bestohlenen und geknechteten Volk der Palästinenser präsentieren können.
Und hätte damit vielen Gegnern Israels Wind aus den Segeln nehmen können.

Die Gelegenheit war günstig und es hätte die Ferengis – äh, die Israelis auch keinen Cent gekostet.
Schliesslich reden wir von Ware, die wohl schon bald im Müll landen wird.

Aber zu schade – auch diese Chance ist vertan…
Und keiner hat etwas davon.

So steht sich Israel aber vor der Welt als Land dar, das sich auf die Bevölkerungszahlen heruntergerechnet mit Abstand am allermeisten Vakzin gekrallt hat und die überschüssigen Impfstoffe sogar lieber wegwirft, als diese zu verschenken.

Denn in einer Regel des ersten grossen Nagus irren sich die Ferengi

Erwerbsregel 37:
Eine verlorene Reputation kannst du immer zurückkaufen

https://sto.fandom.com/de/wiki/Ferengi-Erwerbsregeln

Diese Regel ist und bleibt ein Trugschluss…